Empfehlung von Ingrid Kapahnke
„In seinem neuen Roman beschreibt Meyerhoff, von einer schweren Krankheit gebeutelt, den Versuch zu heilen. Mit Mitte Fünfzig steht er vor den Scherben seines Lebens. Durch einen Schlaganfall sind ihm die Wörter abhandengekommen und er entwickelt sich zunehmend zu einem unausstehlichen Nervenbündel. Da ist es ein Glücksfall, dass es noch die alte Mutter auf dem platten Land gibt, bei der der Autor, ohne seine Würde zu verlieren, für eine gewisse Zeit einziehen kann. Es kann der Anschein erweckt werden, der Sohn muss sie unterstützen. Jedoch entspricht Meyerhoffs Mutter nicht der Rolle einer gebrechlichen, alten Frau. Der erwachsene Sohn braucht seine Mutter viel mehr als umgekehrt. Am Ort seiner Kindheit und durch die fordernde Fürsorge der Mutter findet er aus seiner Passivität und Sprachlosigkeit heraus. Jede geschriebene Seite dieses Romans hinterlässt im Leser ein warmes Gefühl von Heimat und aufgehoben sein. Das Buch ist eine, mit unglaublichen Sprachwitz erzählte Liebeserklärung an eine wichtige Frau im Leben – die Mutter. Gleichzeitig weiß der Leser nach dieser Lektüre, das Unglück kann nicht so groß sein, dass man nicht auch das Komische darin erkennen kann.“
Vom Buchrücken: zu Hause ist da, wo sie dich reinlassen müssen, wenn du klopfst. Mit Mitte fünfzig zieht der Erzähler zu seiner Mitte achtzigjährigen Mutter aufs Land, um dort an einem Roman über das Theater mit dem Titel »Scham und Bühne« zu schreiben. Es werden unvergleichliche, ereignisreiche Wochen, in denen er durch die Hilfe seiner Mutter aus einer tiefen Lebenskrise findet.
ISBN: 978-3-462-00699-5